Auf Wunsch von Herrn Alexander Barth (piercingline.com) können Sie hier einen Beitrag zur Pflege von Piercings lesen:
Piercings – die richtige Pflege nach dem Stechen
Der Termin beim professionellen Piercer ist überstanden und das neue Schmuckstück funkelt an Bauchnabel, Nase, Brustwarze oder einer ganz anderen Stelle des Körpers. Was schön aussieht, ist direkt nach dem Stechen jedoch eine frische Wunde – und zwar eine ganz besondere. Sie bekommt schwer frische Luft ab und soll nicht nur irgendwie verheilen, sondern zu einem sauberen und unproblematischen Stichkanal werden, bei dem ein Schmuckwechsel problemlos möglich ist. Das kann man durch die korrekte Handhabung während der Wundheilung erreichen.
Phase 1: Nach dem Stechen
Unmittelbar nachdem Piercings gestochen wurden, ist die Wunde absolut frisch und braucht äußerste Hygiene. Vor der Pflege müssen die Hände sorgfältig mit Seife gewaschen werden, besser noch wäre ein Desinfektionsmittel. Idealerweise wird Desinfektionsspray (oder auch Tropfen) morgens und abends vor dem Drehen des Piercingschmucks angewendet, häufiger muss es meist nicht sein. Die Auftragung erfolgt, ohne das Piercing zu berühren. Handschuhe müssen nicht sein, dürfen aber getragen werden. Außerhalb des Drehens wird der Piercingschmuck nicht angefasst, keinesfalls darf damit gespielt werden.
Phase 2: Eine Woche danach
Jede gepiercte Stelle des Körpers heilt in ihrem eigenen Tempo. Schleimhäute beispielsweise verheilen oft schneller als Stichkanäle an der Haut – das ist ganz normal. Nach einer Woche sollte man aber jeden Piercingschmuck schmerzfrei drehen können. Dass ein kleiner Widerstand da ist, ist zu erwarten, bedeutet aber nichts Ernstes. Leider kann es bei bester Pflege manchmal vorkommen, dass sich jetzt erste Entzündungen zeigen. In diesen Fällen wird zunächst desinfiziert und beobachtet. Auf keinen Fall, auch später nicht, wird der Stichkanal mit Salben behandelt, sondern nur mit Desinfektionsmittel oder mit Salzwasserlösung. Auch jetzt gilt, dass der Schmuck so wenig wie möglich angefasst und nicht bespielt werden sollte.
Phase 3: Abgeschlossene Heilung
Wurde der Stichkanal desinfiziert, lässt sich der Schmuck schmerzfrei und ohne Widerstand drehen. Blieben auch Entzündungen aus, kann nach mehreren Wochen oder bei einigen Körperstellen nach Monaten der Schmuck gewechselt werden. Für Tunnel oder Plugs ist es zwar noch zu früh, da die Stichkanäle hierfür gedehnt werden müssen, doch auch damit kann man beginnen, wenn der Stichkanal verheilt ist. Beim ersten Schmuckwechsel wird zunächst vorsichtig der Schmuck entfernt und dann der Stichkanal gereinigt. Das geschieht am besten mit Desinfektionsmittel, einem Wattestäbchen oder ersatzweise mit Salzwasser. Zuvor müssen die Hände gründlich gewaschen werden, da auf diesem Wege bereits Krankheitserreger übertragen werden können. Reißt die dünne Haut des Stichkanals leicht ein – was jetzt durchaus noch möglich ist – kann sich dadurch eine Infektion entwickeln. In diesem Fall desinfiziert man einige Tage lang, sollte sich aber nicht scheuen, einen Arzt aufzusuchen. In Ausnahmefällen kann eine Antibiotika-Creme notwendig werden, die bis zum Abheilen der Entzündung aufzutragen ist. Der währenddessen getragene Schmuck muss danach getauscht und gründlich gereinigt werden.
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